Schnell noch fit gespritzt

Mein vorletztes Wochenende in Deutschland habe ich noch einmal in Großenhain verbracht. Seit Mittwoch abend war ich schon da, weil noch einige Dinge auf dem Plan standen:

• Zahnarzt-Termin
• Reisepass abholen
• Internationalen Führerschein besorgen (15 € + biometr. Passbild; geht sofort) 
• Impfen beim Hausarzt
• Dokumente scannen (für Online-Bewerbung um das Deutschlandstipendium )
• Abschiedsfeier (+ Geburtstagsnachfeier vom Raui) mit den Kumpels

Lt. Auswärtigem Amt genügt in Taiwan das Standard-Impfprogramm wie es auch hier zu Lande üblich ist. Ich habe mir also lediglich eine FSME-Spritze zur Auffrischung setzen lassen. Malaria-Gefahr existiert in Taiwan nicht. Ein erhöhtes Risiko für Japanische Enzephalitis und wie sie nicht alle heißen, ergibt sich nur, wenn ich ständig quer durch den Busch wandern würde oder durch Reisefelder wate.

Wie bei allen anderen Dingen, über die man sich informiert: Jeder hat etwas andere Infos anzubieten. So haben meine Mitstreiter beim Tropeninstitut, ihrem Hausarzt oder einem Spezialisten auch jeweils verschiedene Antworten bekommen. Das Schöne daran: Jeder kann aus der Vielzahl der Möglichkeiten seinen Favoriten heraussuchen. Endlich kann man's mal jedem recht machen, keiner muss meckern und sich die Entscheidung nicht von der unliebsamen Objektivität verfälschen lassen. Wir nehmen's mit Humor: No risk, no fun!

Am Sonntag abend geht's nach Leipzig, wo ich bei paar Freunden übernachte. Früh gegen 5 Uhr steige ich dann in den ICE gen Frankfurt am Main. Ab Erfurt bin ich dann nicht mehr alleine im großen, großen Zug, denn dort steigen zwei Taiwan-Mitstreiterinnen zu.

8.20 Uhr Ortszeit werden wir in Kaohsiung im Süden des Landes ankommen, wo wir abgeholt werden und ca. 1 h mit dem Zug nach Tainan fahren. Dort verbringen wir die ersten Tage und bekommen einen Chinesisch-Kurs und einige kulturelle sowie landeskundliche Grundlagen vermittelt. Am Freitag morgen trennt sich dann die große Gruppe und jeder reist weiter zu seiner Uni. Da mehr als die Hälfte der Leute nach Hsinchu gehen, reise ich alles andere als alleine.

Zum Abschluss noch meine "Inspiration" für diesen Blog, d.h. Kommilitonen, die ebenfalls einen solchen betreiben um ihrerseits die Menschheit über ihr Treiben auf dem laufenden zu halten:

• Markus aka Brodler, der nach dem Facharbeiter und dem Aus bei Qimonda den Sommer 2009 ideal mit 3 Monaten USA gefüllt hat und in Baton Rouge an der Nanostrukturierung mit Röntgenstrahlung gebastelt hat. Er ist quasi der Pionier in der Blogerei.

• Nobby, ebenfalls Infineon-Veteran, der sich nach dem Bachelor ebenfalls über den DAAD ein Praktikum in Florida an einem Optik-Institut gesucht hat und bald zurückkehren wird.

• Johannes, einer meiner talentierten Nachfolger im Studium, der einige Monate in Canberra, Australien verbringen wird - auch hier über den DAAD gefördert, aber noch vor der Bachelorarbeit.

• Micha, der gerade seine Bachelorarbeit in etwa 2 Wochen fertig hat und einfach so über sein mehr oder weniger beneidenswertes Leben als Motorrad-Rocker, Eierfabrik-Praktikant, -Bachelorand und baldiger Master-Student an der TU Dresden schreibt.